5 Tipps zum Umgang mit Angst bei Pferden

Angst ist für das Fluchttier Pferd ein sehr natürliches Verhalten. Auch wenn es uns als Mensch, der eine ganz andere Sicht auf die Welt besitzt, manchmal schwer fällt, diese Angst nachzuvollziehen, haben wir einige Möglichkeiten, unser Pferd in solchen Momenten zu unterstützen. Unser Ziel dabei ist es, dass unsere Pferde mutig und optimistisch an neue und unbekannte Situationen herangehen.

Hier habe ich fünf Tipps für dich, wie du Angstsituationen mit deinem Pferd meistern kannst:

#1 Den stressauslösenden Reiz verkleinern / Abstand gewinnen

Den Angstreiz verkleinern oder auf mehr Abstand bringen. Ist es ein Gegenstand, wie z.B. ein Regenschirm, klappe ihn zu oder entferne ihn etwas. Ist der Reiz nicht „beweglich“ , oder von dir beeinflussbar, führe dein Pferd nach Möglichkeit etwas weiter von dem Reiz weg. Du brauchst soviel Abstand, dass die Angst nicht regiert und dein Pferd die Möglichkeit hat dir "zuzuhören".

#2 Beachte deine Position

Wenn du am Boden bist, stelle dich nach Möglichkeit zwischen das Pferd und den Angstreiz. So läufst du nicht die Gefahr, dass das Pferd bei einem Schreck in deine Richtung springt. Außerdem vermittelst du so ein bisschen mehr Sicherheit, imdem du dich dem Angstreiz näherst.

#3 Stelle deinem Pferd Fragen, welche es mit “Ja” beantwortet

Dosiere möglichen Druck immer achtsam! Wenn du Druck (z.B. Schenkeldruck) aufbaust, in Richtung Angstreiz, sei sehr feinfühlig. Umso mehr Druck du ausübst umso heftiger ist die Reaktion vom Pferd meistens. Einmal hoch dosierter Schenkeldruck, kann im falschen Moment Steigen, Umdrehen usw. auslösen. Weniger ist hier manchmal mehr. Lasse deinem Pferd ruhig einen Moment Zeit. Frage dein Pferd nur das, wo du weißt, es beantwortet es mit "ja". Wenn du dein Pferd um Sachen bittest, die es auf Grund seiner Angst definitv mit nein beantwortet, verstärkst du das Angstverhalten nur.

#4 Lobe gewünschtes Verhalten

Lobe jeden Schritt in die „richtige Richtung“ umgehend. Damit dein Pferd weiß, was du dir von ihm wünschst. Vorsicht; lobe dein Pferd nicht zur Beruhigung. Das kann es nicht differenzieren! Und du verstärkst so möglicherweise weiter das Angstverhalten. Möchtest du deinem Pferd Sicherheit vermitteln bringe euch als erstes in Sicherheit und frage dann einfache Lektionen ab. Wenn du es schaffst das Pferd empathisch und sicher in Richtung und Geschwindigkeit zu kontrollieren, wird es sich beruhigen.

#5 Schaffe einen positiven Abschluss

Ganz nach dem Motto “Ende gut, alles gut”, solltest du auch in jedem Training einen positiven Abschluss finden. Egal wie weit du gekommen bist, abschließen solltest du immer mit etwas Positivem! Das muss nicht die vollständige Angstfreiheit sein. Es kann auch ein kleiner Schritt in die richtige Richtung sein. Generell können Pausen (nach etwas Positivem) Wunder bewirken. Mein Tipp: Wenn möglich mache viele kleine Einheiten und nicht zuviel auf einmal. Du wirst sehen, dass du so wesentlich schneller zum Ziel kommst.

Du hast Fragen dazu? Dann schreib mir gerne eine Email an kontakt@pferdetrainingonline.de - Ich freue mich von dir zu hören!

Du willst mehr über die Grundlagen der Pferdekommunikation lernen? Dann ist mein PDF-Beziehungsguide, für dich und dein Pferd, dein nächster Schritt:

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